Rezepte aus der Heimat: Tufahije oder gefüllte Äpfel in Zuckersirup mit Walnüssen und Sahne-Häubchen

Bei diesem wunderbaren Dessert werden Erinnerungen wach. Schöne Erinnerungen und solche, die sehr schlimm waren und noch immer sind. Erinnerungen an meine Heimatstadt, meine unbeschwerte Kindheit und Jugend, glückliche Tage mit Familie und Freunden. Erinnerungen an die Tage, als meine Welt noch in Ordnung war. Als ich mich noch fragte unter welchem frohen Stern ich wohl geboren wurde, weil ich so glücklich war. Mit einem Schlag hat sich damals alles geändert, angefangen damit dass mein liebster Papa durch einen Unfall ums Leben kam (ich war im neunten Monat schwanger!). Nicht einmal ein Jahr später brach in Bosnien der Krieg aus. Mit einem Schlag ist meine Welt wie ein Kartenhaus in sich zusammengestürzt. Es ist noch immer sehr schwer für mich darüber zu sprechen, obwohl es schon 25 Jahre her ist – aber jedes mal wenn sich die Gelegenheit ergiebt und ich dieses Thema ansprechen kann, wird es ein wenig leichter. Aber nur ein wenig. An dieser Stelle möchte ich mich jedenfalls bei euch bedanken, für eure Unterstützung, Treue und all die lieben Worte und Kommentare bei Facebook, Instagram und hier auf dem Blog. Danke dass es euch gibt! So, und nun teile ich mit euch noch ein bosnisches Rezept das mir persönlich sehr viel bedeutet 🙂

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Bosnien war sehr lange unter türkischer Herrschaft, daher beinhaltet die bosnische Küche sehr viele pikante und süße Gerichte, die typisch sind für die türkische Küche. Mit ihnen bin ich groß geworden und obwohl ich mittlerweile viele Gerichte aus der deutschen Küche koche wie auch aus der italienischen oder französischen, meine Heimatküche bleibt die Nr.1 🙂 Viele Rezepte habe ich euch schon hier vorgestellt wie Sarma, Šape (Pfötchen), Uštipci (Teig-Kissen), den Russischen Salat oder die gefüllten Paprika – heute kommt noch eines dazu, und zwar ein süßes: Tufahije!

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Zutaten:

  • 500g + 150g Zucker
  • 500ml Wasser
  • 1 Pck. Vanillezucker
  • Schale von 1 Bio Zitrone
  • ca. 5 Äpfel
  • 250g Schmand
  • 100g Walnüsse, gemahlen
  • 50g Mandeln, gemahlen
  • 100ml Sahne

Zubereitung:

Zuerst wird Zuckersirup gekocht. Dazu Wasser, 500g Zucker, Zitronenschale und Vanillezucker in einen Topf geben und zum Kochen bringen. Äpfel waschen, schälen und das Kerngehäuse entfernen – aber so dass die Äpfel oben offen aber unten zu bleiben! Die Äpfel in den Zuckersirup geben und ca. 10 Minuten kochen lassen. Herausholen und abkühlen lassen.

Für die Füllung Schmand, Walnüsse, Mandeln und 150g Zucker mischen und die Äpfel damit befüllen. Zum Servieren Glasschälchen bis zur Hälfte mit Zuckersirup füllen und in jedes einen gefüllten Apfel setzen. Sahne steif schlagen und die Äpfel damit dekorieren. Bis zum Servieren Dessert kalt stellen.

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In meiner Heimatstadt gab es die besten Tufahije ever. Wie oft bin ich mit meiner Clique (oder später mit meinem Mann) ins Hotel-Restaurant gestürmt, einfach nur um dieses leckere Dessert zu genießen. Es war wie ein kleines Ritual, somit gab es keinen Grund die Tufahije zu Hause nachzumachen. Ich bin aber sehr froh darüber, dass in meinem alten, selbstgeschriebenen Rezeptheft das gute Rezept aufgeschrieben war. So kann ich mir die süßen Äpfel immer wieder zubereiten und von den guten (und nur den guten!) alten Zeiten träumen 🙂

Beim nächsten Mal wird es hier weihnachtlich, also bis bald!
Eure Jadranka

4 thoughts on “Rezepte aus der Heimat: Tufahije oder gefüllte Äpfel in Zuckersirup mit Walnüssen und Sahne-Häubchen

  1. Ko iz duše da si mi pisala , samo umjesto Bosne je bila Hrvatska.
    Nikad nisam jela tufahije ali zbog tebe i tvojih uspomena na predivnu mladost , kakvu sam i ja imala, samo u Osijeku, prvom prilikom cu ih napravit!

    • Ja sam vec davno shvatila da smo ti i ja srodne duse! Toliko imamo zajednickih karakteristika da je to za nepovjerovati i stvarno imam osjecaj da se poznajemo cijeli zivot, a ne da se nikad u zivotu vidjele nismo 🙂 Neznam to je neka telepatija da se slicne osobe prepoznaju i „nadu“ izmedu milion ostalih. Meni je neizmjerno drago sto te imam i ucinicu sve da se vidimo u ljeto. Velika pusa u Osijek…

  2. Draga Jadranka, hvala Ti za tvoje rjeci koje mnogima nama iz duse pricaju i naravno za ljepi recepti!
    Nikad necemo zaboraviti, ni ljepa ni losa vremena. Moramo pokusati nasu buducu generaciju nasu pricu i kuhinju da naucimo sto bolje. I ljudi kao Ti nam to kroz tvoje Tekstove olaksavaju. Hvala Ti i za to!

    Puno Selama iz dalekog grada

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