Hallo ihr Lieben!
Nach einer lange Pause, die ich mir mit Bedacht genommen habe, melde ich mich zurück. Ich habe die Zeit genutzt, um nach meiner Knie-Op richtig gesund zu werden. Ich habe viel Sport getrieben (und mache das noch immer täglich), aber koch- und backtechnisch war ich auch nicht untätig. Ich habe unzählige Rezepte – süß und salzig – ausprobiert und werde sie nach und nach für euch hier aufschreiben. Beginnen möchte ich mit einer Torte, die mir sehr am Herzen liegt und eine richtige Herausforderung für mich war. Eine gute Freundin hat mich gebeten, nicht eine, sondern zwei Torten (in drei Wochen) für sie zu machen. Für die erste hat die Zeit locker gereicht, aber bei der zweiten war es ziemlich knapp, da ich am Torten-Übergabetag nach Berlin zu meiner Tochter reisen wollte. Jeder, der Fondanttorten macht weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt um die Torte ordentlich fertig zu stellen. Also, Torte machen, Ordnung schaffen zu Hause und für die Reise packen – das war nicht so einfach für mich. Trotzdem habe ich es geschafft und kann euch ganz stolz mein fertiges Werk zeigen 🙂
Für den Biskuitboden braucht ihr:
- 6 Eier
- 225g Zucker
- 1,5 Pck. Vanillezucker
- eine Prise Salz
- 300ml Öl
- 300ml Sprudelwasser
- 450g Mehl
- 150g Speisestärke
- 1,5 Pck. Backpulver
Ganache:
- 400g Zartbitter-Kuvertüre
- 250ml Sahne
Füllung:
- 1 Glas Sauerkirschen
- 30g Speisestärke
Creme:
- 160g Lemoncurd
- 160g weiche Butter
Und noch:
- Fondant in Blau (etwa 750g), in Weiß, Rot und in Schwarz (nicht viel)
Zubereitung:
Zuerst 4 Eier,150g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker und eine Prise Salz in eine Schüssel geben und mit einem Mixer etwa 5 Minuten schaumig aufschlagen. 200ml Öl und 200ml Sprudelwasser zugeben und kurz unterrühren. 300g Mehl, 100g Speisestärke und 1 Pck. Backpulver mischen, auf die Eiermasse sieben und vorsichtig unterheben. Einen eckigen Backrahmen (19,5cm x 27,5cm) auf ein mit Backpapier belegtes Backblech stellen und die Teigmasse reinfüllen. Im vorgeheizten Ofen bei 170°C (Ober/Unterhitze) ca. 45 Minuten backen (Stäbchenprobe!). Vollständig auskühlen lassen, vorsichtig herausholen und 1x durchschneiden, sodass ihr 2 gleich dicke Böden bekommt.
2 Eier, 75g Zucker, 1/2 Pck. Vanillezucker und eine Prise Salz in eine Schüssel geben und ebenfalls 5 Minuten cremig aufschlagen. 100ml Öl und 100ml Sprudelwasser zugeben und unterrühren. 150g Mehl, 50g Speisestärke und 1/2 Pck. Backpulver mischen, auf die Eiermasse sieben und vorsichtig unterheben. Den Teig ebenfalls in den gereinigten und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech gestellten Backrahmen geben und im vorgeheizten Ofen bei 170°C ca. 45 Minuten backen. Stäbchenprobe machen und herausholen. Vollständig auskühlen lassen. Mit diesem Boden habt ihr insgesamt 3 Böden zu verfügung.
Als erstes muss man die Ganache zubereiten. Die braucht Zeit, um abzukühlen und man muss sie schon fertig haben bevor man die Torte mit Füllung und Creme befüllt. Dafür Sahne in einen Topf geben, Schokolade in grobe Stücke schneiden, zugeben und unter ständigem Rühren schmelzen lassen. Ganache vom Herd nehmen und bei Zimmertemperatur auskühlen lassen.
Für die Füllung Kirschen abtropfen lassen, Saft auffangen. 25ml abmessen und mit Speisestärke glattrühren. Restlichen Kirschsaft aufkochen, Saft-Stärke-Mischung zugeben und unter ständigem Rühren noch mal aufkochen bis die Masse dicklich geworden ist. Vom Herd nehmen, abgetropfte Kirschen rein geben und etwas abkühlen lassen. Den ersten Boden auf eine eckige Unterlage (z.B. ein Board) stellen. Etwas Ganache in einen Spritzbeutel mit runder Tülle geben und am Rand (etwa 1cm dick) aufspritzen. Kirschfüllung in die Mitte des Bodens geben und vorsichtig verstreichen. Zweiten Boden drauf geben und leicht andrücken.
Danach muss die Torte so geschnitten werden, dass sie eine Kanisterform bekommt (wenn ihr zufällig auch eine Kanistertorte braucht 🙂 ). Hier geht es hauptsächlich um die Stelle, wo später der Griff und der Verschluss hinkommen werden. Nach diesem Vorgang die ganze Torte so glatt wie es nur geht mit Ganache bestreichen. Die kleinen Aussparungen oben habe ich mit dem Griff eines Holzlöffels hinbekommen. Danach muss die Torte wieder in den Kühlschrank für eine Stunde. Zum Schluss mit blauem Fondant decken, Griff modellieren (im inneren versteckt sich ein dünner Draht), Deckel ebenso aus rotem Fondant modellieren und mit einem Draht befestigen, und die Aufschrifft mit Zuckerkleber aufkleben. Übrig bleiben noch der Name und die Geburtstagszahl, die ich auf dem Board mit Zuckerkleber angebracht habe – fertig. Für die restliche Zeit die fertige Torte im Kühlschrank aufbewahren.
Bei dieser Torte habe ich mein Bestes gegeben und wurde mit einem breiten Lächeln und den Worten: „Das ist ja der Wahnsinn!“ reichlich von meiner Freundin belohnt 🙂 Wenn man bedenkt, dass ich auch nach langem Stöbern im Internet keine ähnliche Torte gefunden habe und ich daher die ganze Zeit einen echten Kanister vor mir hatte, bin ich schon ein bisschen stolz auf mich. Das Geburtstagskind soll sich übrigens auch sehr gefreut haben 🙂
Musstet ihr auch schonmal eine Fondanttorte ohne Vorlage machen?
Eure Jadranka